Zu den Charakterstärken der Frau zählt ihre feste Entschlossenheit. Eine ihrer Charakterschwächen besteht allerdings darin, dass sie manchmal zu übertrieben reagiert. Bei der Ernährung sollte jedoch immer ein vernünftiges Maß eingehalten werden.

Die grundlegenden Empfehlungen, die im ersten Teil des Buches dargelegt wurden, sind allgemein gültig. Meiner Meinung nach besteht jedoch für junge Mädchen keine Veranlassung, eine Phase der beschleunigten Gewichtsabnahme (Phase I) durchzumachen.

Abgesehen von der pathologischen Fettleibigkeit, die von einem Spezialisten behandelt werden sollte (einem Endokrinologen beispielsweise), genügt eine einfache Umstellung der Ernährungsgewohnheiten (Phase II), um eine endgültige Gewichtsabnahme zu erzielen (wenn ein leichtes Übergewicht vorliegt).

Die jungen Mädchen sollten trotzdem den ersten Teil dieses Buches lesen, damit sie begreifen, wie ihr Organismus funktioniert und wie die richtige Auswahl der Lebensmittel getroffen wird. Es ist völlig sinnlos, auf ein bestimmtes Nahrungsmittel zu verzichten, weil es angeblich dick macht. Wenn Lebensmittel einzeln verzehrt werden, wirken sie sich nicht auf das Gewicht aus. Eine eventuelle Gewichtszunahme stellt sich erst dann ein, wenn spezielle Stoffwechselvorgänge ausgelöst werden (durch bestimmte Nahrungsmittel) oder wenn Nahrungsmittel zusammen verzehrt werden (durch die dabei entstehende Wechselwirkung).

Es folgt nun eine Liste mit Empfehlungen, die auf eine Normalisierung des Körpergewichtes und eine Wiederherstellung der Vitalität bei jungen Mädchen ausgerichtet sind.
– Man sollte niemals eine Mahlzeit auslassen.
– Kohlenhydrate mit einem hohen bzw. sehr hohen glykämischen Index (Kartoffeln, Weißmehl, Zucker…) sind zu meiden.
– Auf das Knabbern zwischen den Mahlzeiten ist zu verzichten. Wenn man am späten Vormittag Hunger verspürt, bietet sich der Verzehr von Obst oder Trockenobst (vor allem Feigen) an. Nachmittags kann zum Beispiel ein Marmeladenbrot (100 % Vollkornbrot mit ungezuckertem Fruchtaufstrich) verzehrt werden. Gelegentlich darf man sich eine Süßigkeit gönnen, wie etwa einige Stückchen Schokolade mit einem Kakaoanteil von mindestens 70%.

– Die Hauptmahlzeiten sollten nicht aus Fastfood-Essen bestehen. In der Pizzeria kann man zum Beispiel überbackene Auberginen oder Tomaten mit Mozzarella bestellen. Notfalls sollte man lieber Spaghettis verzehren, deren glykämischer Index 55/60 beträgt, als Gerichte auf Weißmehlbasis (Pizza, Hamburger, Hotdog…) oder Pommes frites, die einen der höchsten glykämischen Indizes aufweisen.
– Gerichte aus Großmutters Zeiten sollten wieder auf dem Speiseplan stehen: Linsen mit Speck, Trockenbohnen, Trockenerbsen, Eintopf, Kohl oder Lauch als Beilage.
– Milchprodukte dürfen auf keinen Fall fehlen. Zum Frühstück bietet sich Magermilch an. Genauso empfehlenswert sind Käse und Joghurt.
– Zum Frühstück empfiehlt sich 100 %Vollkornbrot, das mit etwas Butter bestrichen werden kann oder auch Vollkornmüsli. Es schmeckt gut und ist schnell und leicht zuzubereiten.
– Fett sollte weiterhin Bestandteil der Ernährung sein. Allerdings sind die guten Fette zu bevorzugen, die zum Beispiel in Fisch (Hering, Lachs, Makrele, Sardinen), Olivenöl, Walnussöl oder Sonnenblumenöl enthalten sind.

– Industriell hergestellte Getränke (vor allem Cola) sind auf jeden Fall zu meiden. Stattdessen sollte man frisch gepressten, ungezuckerten Fruchtsaft bevorzugen. Gelegentlich kann man sich auch ein Glas Rotwein gönnen, beispielsweise am Wochenende (nach einer Mahlzeit). Beim Aperitif ist auf hochprozentigen Alkohol zu verzichten. Man sollte vielmehr auf Tomatensaft ausweichen. Gelegentlich darf es auch ein Glas Wein sein.
– Man sollte seine Vorliebe für das Essen und Kochen wieder entdecken. Kochen ist keine abwertende Tätigkeit, sondern stellt eine regelrechte Kunst dar. Der Beruf des Küchenchefs ist heute höher angesehen als die Tätigkeit eines leitenden EDV- Fachmanns.